Dezember 2018
In den letzten Wochen ist wieder viel passiert. Bernard Huguenin hat den Holzzuschnitt gezeichnet. Der Zuschnitt für die Module 1 bis 4 ist vorbereitet, zur Zeit arbeitet er an den Modulen 5 bis 8. An diesen nehmen wir zur Zeit letzte Korrekturen vor. Parallel wird bereits an der Zeichnung für den großen Viadukt gearbeitet. In der Modellbundesbahn bereiten wir eine Überraschung vor, die sich viele Besucherinnen und Besucher gewünscht haben. Das untere Bild hat damit zu tun und ist ein kleiner Hinweis aus das, was kommen wird!
Noch ein kleiner Hinweis.
Beim Car System tut sich auch jede Menge. Der Möbelkoffer von Carl Balke fährt nun seit einigen Wochen mit und bereitet uns viel Freude. Mit kugelgelagerten Achsen ist er energieparend unterwegs, außerdem ist der Lenkmagnet in der Lenkachse verbaut, so dass kein Schleifer Reibungsenergie vergeudet. Besser kann ein DC Car Fahrzeug nicht umgebaut werden.
Bremslicht, Blinker links, Blinker rechts und Rücklicht sind alle separat schaltbar. Sogar die in den 1970ern bei diesem Fahrzeugtyp üblichen runden Dreikammerrückleuchten sind im Modell verwirklicht.
Zum Abschluss ein Blick auf die Module 3, 4 und 5 mit dem zentralen Motiv: Dunetalviadukt. Dahinter liegt der Dunehof. Die Spanten sind rötlich markiert, die Trassen beige und die offene Rahmenkonstruktion holzfarben.
November 2018
Wir haben viele Spekulationen gehört: Kreiensen? Holzminden? Warburg? Detmold? Aber immer wieder fiel der Name Altenbeken. Das haben sich die Allermeisten gewünscht. Manche Besucher meinten: "Altenbeken? Kann es nicht sein, das kriegt man nicht hin! Dieser Aufwand: Mammutbauwerke wie die Viadukte, der Rehbergtunnel, hunderte von Gebäuden, keines davon gibt es zu kaufen ... nee, die machen was einfacheres?!" Nein, einfach machen wir nicht! Die Modellbundesbahn wagt sich an eine der größten Herausforderungen, denen sich der Eisenbahnmodellbau in Deutschland stellen kann. Der Bau des nördlichsten Gebirgsbahnhofes der früheren Bundesbahn, zurückversetzt in den Sommer 1975. Historisch korrekt, akribisch recherchiert. Hinter unsere Position als authentischste öffentliche Schauanlage im Maßstab H0 setzen wir damit ein fettes Ausrufezeichen!
In den vergangenen Berichten hatten wir von einem "anderem Uwe" gesprochen, der eine Überraschung vorbereitet. Die ist mehr als fett! Nervös waren wir noch wegen der Farbgebung des Dunetalviaduktes, war diese doch in der Werkstatt bei Kunstlicht aufgetragen worden. Aber Vorbild und Modellvergleich passen. Coole Sache, Grund für Miterbauer Uwe Oeynhausen (rechts) mit Karl Fischer abzuklatschen. Ein Moment des Glücks!
Für Bernard Huguenin war die größte Herausforderung, das Bauwerk so genau zu zeichnen wir nur möglich. Der "kleine Viadukt" liegt nicht waagerecht, sondern in einer Steigung mit 11 Promille. Uns beeindruckt am meisten die Schönheit dieses zwischen 1851 und 1853 entstandenen Bauwerkes. Der Viadukt ist nicht geradlinig, sondern weist an den Enden eine jeweils entgegengesetzte Krümmung auf, wie auf dem Bild von Jürgen A. Bock aus dem Frühjahr 1969 sehr gut zu sehen ist.
Hier ein kleiner Ausschnitt aus Bernards Zeichnung. Jeder (!) Stein ist nachgezeichnet und jeder Pfeiler ist damit individuell. Die Verlockung, einen Pfeiler zu zeichnen und dann zu kopieren ist groß - aber darf man dann noch von einem authentischen Nachbau sprechen?! Die Modellbundesbahn spricht in solchen Fällen von einer Nachempfindung.
Während der Montagephase. Oberhalb des Gewölbes sind die Ziersteine zu sehen. Diese sind 3 D gedruckt. Gut zu erkennen ist auch der Hartschaumkern.
Uwe war für die Fräsarbeiten und die Montage des Schaumstoffkerns zuständig. Hier eine Momentaufnahme beim Fräsen.
Der Montageplan. Viele Bauteile, einige aus dem 3 D Drucker. Viel Arbeit. Insgesamt 40 Stunden Recherche, 60 Stunden Zeichnung, Fräsvorbereitung, Fräsarbeiten, Schaumstoffkern 40 Stunden und Modellbau samt Farbgebung (über 1000 Steine einzeln angemalt) 70 Stunden. Macht über 200 Stunden!
Verstärkung des Gruppenpfeilers. Hier das Vorbild:
Am Dunetalviadukt liegt der Dunehof. Dieser wird natürlich auch nachgebaut. Im Modellwirkt dieser eher kleinere Bauernhof riesig. Er nimmt fast einen Quadratmeter im Modell ein. Gefräst ist das Modell bereits, es fehlen noch einige Fenster. Der Modellbau muss noch folgen.
Blick in den Innenhof.
Der Herr der Bäume hat uns besucht. Jos Geurts, ohne deine Miniaturbonsais wäre unsere Landschaft nicht so einzigartig wie sie ist. Vielen Dank für deine Bäume und für deine Freundschaft! War ein schönes Treffen.
Immer wieder eine Faszination. Dieses Foto war eine Idee von Bernard und Jos. Zum Abschluss des Monatsberichtes noch ein Foto vom Dunetalviadukt.
Oktober 2018
Wir haben vor, in einem der kommenden Monatsberichte zu verraten, was im nächsten Bauabschnitt bei der Modellbundesbahn nachgebaut wird. Zunächst halten wir aber noch dicht und verraten nur tröpfchenweise etwas ;-) Jedenfalls müssen für den neuen Bauabschnitt einige Weichen sonderangefertigt werden. Hier ist eines dieser Exemplare zu sehen: EW 300-1:9 rechts, ca. 45 cm lang
Hier einmal die komplette Weichenverbindung von oben mit einem vierachsigen Umbauwagen. Es ist eine Sonderanfertigung von Weichen Walter Weichen Walter dem die Modellbundesbahn herzlich dankt. Die Wasserwaage misst 60 cm.
Ein detaillierter Blick auf Herzstücke, Radlenker und die Anordnung der Holzschwellen.
Blick von oben ohne Wagen:
Der Baumbau schreitet ebenfalls voran. Jeder einzelne Baum ist ein Unikat, wird handgefertigt und erreicht gegenüber industriell gefertigten "Bäumen" eine herausragende Qualität. Die Bäume im Vordergrund sind von Jos Geurts, einem der besten Modellbaumbauer überhaupt. Da er sehr auf Details achtet, ist er unserer Meinung nach anderen voraus und die Nummer 1! Jos hatte vermutlich als Erster die Idee, Nadelbäume mit dem Elektrostaten zu begrünen. Noch vor 10 Jahren hat die Modellbundesbahn für die Begrünung der Nadelbäume hochwertige Matten benutzt, die seinerzeit die Creme de la Creme waren. Wer einmal die mit der neuen Methode gebauten Nadelhölzer sieht, will i.d.R. nur noch mit dieser Methodik erstellte Bäume pflanzen. Da wir für den neuen Bauabschnitt eine unglaublich hohe Anzahl an Fichten benötigen, bauen wir einige Bäume selbst. Diese sind auf dem Foto im Hintergrund zu sehen. Momentan sind rund 300 Bäume zum Pflanzen bereit.
Hier geht es demnächst weiter
September 2018
Wie es sicherlich nicht zu erwarten ist: Auch der zweite Monatsbericht startet mit einem Hammer. Hier ist er!
Warum habt Ihr das Hermannsdenkmal gebaut?
Es die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit der Region. Die Modellbundesbahn zeigt das Weserbergland und OWL in Miniatur, also musste solch ein Wahrzeichen mit großem Wiedererkennungswert das erste Appetithäppchen für unseren ersten neuen Bauabschnitt werden. Außerdem hat es Freude bereitet, unser erstes komplett in 3 D gestaltetes Projekt anzugehen.
Bei der Bauzeit muss man zwischen Recherche, Zeichnungszeit, Maschinenzeit und dem eigentlichen Modellbau unterscheiden. Wie lange hat Bernard Huguenin am Modell gezeichnet, damit es 3 D gedruckt werden konnte?
Bernard Huguenin hat knapp 60 Stunden Modellierzeit benötigt. Er sagte mir, dass beim virtuellen 3D Modell die Säulenabschlüsse unterhalb des Besucherumlaufes am Schwierigsten umzusetzen waren. Er meinte die Verzierungen, die an Eichenblätter erinnern.
In den vergangenen 12 Monaten habe ich fünfmal den Hermann besucht. Es gab immer wieder Details zu klären, Maße zu nehmen und etwas zu fotodokumentieren. Im Internet habe ich ergänzende Infos recherchiert, u. a. war eine vertikale Schnittzeichnung zu finden, die die Innenkonstruktion des Hermanns aus Eisenrohr zeigt. Hier sind 30 Stunden zu veranschlagen.
Den 3D Drucker haben wir auf eine hohe Detailtreue eingestellt. Am Unterbau ohne die Kuppel hat er 252 Stunden lang gedruckt. Die Kuppel selbst dauerte dann noch einmal eine Woche.
Hier zum Vergleich der Echte. Keine Sorge, den Steckbrief gibt`s vergrößert im nächsten Bild.
Aus dem Drucker kam ein unifarbenes Modell. Auch die Statue war komplett weiß. Jetzt beginnt der Modellbau. Nachdem die Einzelteile wie Podest, Turm, Kuppel und Statue miteinander fest verbunden waren, folgte der Feinschliff und die Farbgebung. Circa 30 Stunden später war der Hermann für seinen Platz in der Modellbundesbahn geschaffen. Hier ist wieder das Modell, diesmal mit einem Streichholz zum Größenvergleich. 61,5 cm ist der Modellbundesbahn Hermann groß, sein Gewicht ist mit 2.507 Gramm auch im Modell beachtlich.
Ein Detailfoto vom Hermann. Mit Flügelhelm. Das Schwert wurde übrigens im original von Krupp gestiftet.
Hermann und Hermann haben sich am 5. September um 14.15 Uhr zum ersten mal an der Grotenburg in der Nähe Detmolds getroffen. Zum Hermann haben wir übrigens noch eine spannende Idee. Frei nach einem bekannten österreichischem Schauspieler könnte Hermann sagen: "I`ll be back!"
Wie viele Arbeitsstunden waren es von der Idee bis zum fertigen Modell?
Da wir Maschinenzeiten nicht hinzurechnen, sind es 120 Arbeitsstunden von der Idee bis zum fertigen Modell.
August 2018
Wie es sicherlich zu erwarten ist: Der erste Monatsbericht startet mit einem Hammer. Natürlich muss ein Ausrufezeichen gesetzt werden. Ähm, hier ist es jetzt!
Jos hat uns Bäume herüberwachsen lassen. Für den ersten neuen Bauabschnitt benötigt die Modellbundesbahn viele Bäume. Vorwiegend Nadelbäume, aber ebenso einige Laubbäume. Da ich beim Schreiben schon weiß, dass jetzt jeder Zweite und jede Dritte sich fragt, was gebaut wird: Das ist noch nicht berechenbar und wird noch nicht verraten. Dazu brauchen wir erst einen großen Hammer, der wird noch vorbereitet. Deshalb geht es mit einem ...
... kleinen Hammer weiter. So viel sei zum neuen Bauabschnitt doch vorab verraten: Es wird ein Nachbau! Der Modellbau spielt im Sommer 1975. Das heißt Gebäude, Menschen, PKW, Straßenmöbel, Beschilderungen, Werbeplakate, schlichtweg alles (bis auf X) wird im Zustand von 1975 dargestellt. Wer die Modellbundesbahn kennt, weiß, dass wir das sehr genau nehmen. Beim Faktor X handelt es sich um Schienenfahrzeuge. Anders als in unseren bisherigen Bauabschnitten wird die Bundesbahnzeit im neuen Bauabschnitt in den Jahren von 1965 bis 1990 spielen. Die Strecken im neuen Bauabschnitt erhalten eine Oberleitung! Hier ist der Kleine:
Ein kleiner Hammer: Trotz Temperaturen um die 30° Celsius ist auf dem Gartentisch eine bemantelte Skifahrerin gesichtet worden. Der Fotograf konnte es kaum glauben! Bei näherer Betrachtung ist es allerdings kein Schnee, auf den die Dame abfährt, sondern PLA. Bernard Huguenin hat bereits einige der neuen Gebäude gezeichnet und für den Druck vorbereitet. Hier handelt es sich um das noch völlig unbehandelte Dach eines Bauernhofnebengebäudes.
Eine der neuen Fichten. Jos hat sie mit der von ihm entwickelten "Begrasungsmethode" hergestellt. Viel feiner und detaillierter, als es mit einer Matte möglich wäre.
Die Fichten sind um die 250 mm klein. So sehen 1 zu 87 Fichten in einer 1 zu 1 Umgebung aus.